Sie wurde 100 Jahre alt
Am 8. Januar 2005 konnte die Coswigerin Olga Weigelt bei guter Gesundheit ihren 100. Geburtstag feiern. Die Tagespresse berichtete darüber. 1938 war Frau Weigelt schon einmal Hauptperson von Pressemeldungen. Mit der Geburt ihrer Tochter Brigitte am 13. Oktober 1938 wurde in der damaligen Großgemeinde Coswig das zweite Zehntausend an Einwohnern begonnen. Das Überschreiten von 10000 Einwohnern war kein unwichtiger Fakt bei der Verleihung der Bezeichnung "Stadt“ an Coswig ein knappes Jahr später. Ganz im Sinne der nationalsozialistischen Ideologie berichtete das Meißner Tageblatt vom 19. Oktober 1938 von diesem Ereignis.
Schade, dass während der DDR-Zeit niemand daran dachte, den 20001. Coswiger Erdenbürger besonders zu würdigen. Er muss im Jahr 1970 geboren worden sein. Am 1. Januar 1971 hatte Coswig bereits 20276 Einwohner. Die Einwohnerzahl stieg bis zum 30. Juni 1981 ständig. Da erreichte Coswig mit 28843 Einwohnern die größte Bevölkerungszahl seiner Geschichte. Ohne Wende, dafür mit dem geplanten Wohnungsbaustandort Steinbacher Weg hätten wir sicher den 30001. Einwohner in Coswig begrüßen können. Froh darüber, dass es die Wende, aber kein weiteres Neubaugebiet gab, mussten wir dafür in den vergangenen zwei Jahrzehnten mit kontinuierlichem Bevölkerungsschwund leben. Im Juni 1986 waren es schon wieder unter 28000 Coswiger, am 31. Dezember 1989 fiel die Einwohnerzahl unter 27000 und im Halbjahr 1999 unter 25000. Den aktuellen Tiefstand erreichte Coswig am 1. Juni 2004 mit 22507 Einwohnern. Wollen wir hoffen, dass die ständig sinkende Einwohnerzahl nicht dazu führt, dass wir uns in naher Zukunft wieder über die Geburt des 10001. Coswigers freuen werden.
Petra Hamann, Stadtarchiv