Veranstaltungsankündigung

Am Dienstag, 13. Juni 2017, findet ein weiterer Vortrag im Rahmen des Reformationsjubiläums 2017 in Coswig statt.

Der Berliner Kirchenhistoriker Dr. Hartmut Kühne spricht über das Thema:

„Frömmigkeit vor der Reformation: Krise oder Konjunktur?“ – Wie die Menschen am Beginn des 15. Jahrhunderts den Glauben lebten und warum das zum fruchtbaren Boden der Reformation wurde.

Nicht eine Krise von Kirche und Frömmigkeit, sondern eine Intensivierung des religiösen Lebens bildete die Voraussetzung der Reformation. In der Geschichtswissenschaft ist das seit langem bekannt, hat sich aber bisher in der Öffentlichkeit wenig herumgesprochen. Die Frömmigkeit um 1500 war vielgestaltig. Dazu gehörten das Aufblühen von alten und neuen Wallfahrten, die Heiligen- und Reliquienverehrung und eine Welle von kirchlichen Stiftungen. Aber auch vieles von dem, was heute als typisch protestantisch gilt, entstand bereits vor der Reformation: Laien wollten die Bibel in der Volkssprache lesen und deshalb gab es schon im 14. Jahrhundert deutsche Bibelübersetzungen. Auch der Druck deutscher Bibeln ist keine Erfindung der Reformation ebenso wenig wie die deutsche Predigt, Kanzeln im Kirchenraum oder die christliche Unterweisung über zentrale kirchliche Texte in der Volkssprache. (Dr. Hartmut Kühne)

Der Abend findet im Ev. Gemeindezentrum, Ravensburger Platz 6, Coswig statt. Der Eintritt ist frei.

Die Vortragsreihe zum Reformationsjubiläum ist eine gemeinsame Veranstaltung der Ev.-Luth. Peter-Pauls-Kirchgemeinde Coswig und der Röm.-kath. Pfarrei „Heilig Kreuz Coswig“. Sie will schlaglichtartig bestimmte Erscheinungen im Zusammenhang der Reformation beleuchten, Neugier auf die Zeit wecken und damit die Bedeutung der Reformation für uns heute erschließen.

Christoph Gutsche
Pfarrer

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