Am 23. Oktober wurde die neu gebaute Wohnstraße in den entstehenden Stadtgärten Kötitzer Straße für den Verkehr freigegeben. Sie erschließt die teilweise schon fertigen und später die noch hinzukommenden Häuser mit insgesamt 66 Wohneinheiten und geht nun von der Ökowert Firmengruppe in den Besitz der Stadt Coswig über.

Der Stadtrat hatte im März dieses Jahres beschlossen, in diesem funkelnagelneuen Wohngebiet eine wertvolle historische Erinnerung festzuhalten und die Straße nach Johannes Slotta zu benennen.

Denn genau auf dem Areal der Stadtgärten gründete der Unternehmer Johannes Ernst Paul Slotta (1869 bis 1918) im Jahr 1904 seine rasch aufblühende Maschinenfabrik. Slotta, der sich von einem mittellosen Ingenieur zum vermögenden Unternehmer emporgearbeitet hatte, hat wohl aus diesem Grund stets Verständnis für die großen Sorgen armer Menschen aufgebracht. Daher gründete er mit 10.000 Mark die spätere Slottastiftung, deren Erträge jedes Jahr armen kinderreichen Familien zugutekamen. Seiner Stadt Coswig stiftete er einen Trinkbrunnen nach damals neuester Mode, den „Johannesbrunnen“, den es leider nicht mehr gibt. Auch die Spur der Stiftung verliert sich 1949, und die Maschinenfabrik wurde 1945 demontiert. Nach dem Ende des späteren Werkes Planeta IV und längerem Leerstand wurde die markante Fabrikantenvilla samt Verwaltungsgebäude 2002 abgerissen.

Nun würdigt die Stadt Coswig mit dem neuen Straßennamen eine große, beeindruckende Unternehmerpersönlichkeit und einen charakteristischen Abschnitt der Coswiger Geschichte.

Mit großer Freude begrüßte Oberbürgermeister Frank Neupold die Enkelin des Firmengründers, Frau Monika Wendenburg, und Frau Barbara Stöcker, eine Urenkelin, zu diesem Anlass.

Gemeinsam mit dem Bauherrn Sascha Hippe enthüllten sie das Straßenschild, und mit einem beherzten Schnitt durch das blau-gelbe Band gaben sie die Johannes-Slotta-Straße für den Verkehr frei.

Die über diesen ehrenden Akt sehr erfreuten Familienangehörigen nahmen zur

Erinnerung je ein Exemplar dieses Buches „Coswig hat Geschichte.“ von Petra Hamann mit nach Hause, in dem die Geschichte der Maschinenfabrik Dolze & Slotta ausführlicher geschildert wird.